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Drohobytsch

Drohobytsch (ukr. Дрогобич), Stadt am Fluss Tysmenyca in der Oblast Lwiw (Lemberg) in der Ukraine, südlich der Bezirkshauptstadt Lemberg, die auch die nächstgrößere Stadt ist. In den Jahren 1340 – 1772 war Drohobytsch Sitz der Starostei im Przemysler Land (poln. Ziemia Przemyska), das einst zur russischen Wojewodschaft gehörte. In den Jahren 1918 – 1939 Kreissitz in der Lemberger Wojewodschaft. Im Jahr 2001 zählte Drohobytsch rd. 79 Tsd. Einwohner.

Die Entstehung der Stadt ist mit deren Lage an der sog. Salzstrecke und der Salzgewinnung eng verbunden. Die erste Erwähnung der Stadt stammt aus der Zeit des Kiewer Russland. Nachdem Rotrussland unter Kasimir dem Großen Polen angeschlossen worden war, erlebte die Stadt zum ersten Mal ihre Blütezeit. Die Salzbergwerke gingen in königlichen Besitz über und wurden an die Ankömmlinge aus ganz Europa, u.a. aus Italien, verpachtet. Kasimir der Große trug auch zur Gründung einer römischkatholischen Pfarrei bei und verlieh der Stadt im Jahr 1340 ein Wappen, auf dem 9 Salzklumpen als traditionelles Salzmaß in Drohobytsch auf einem dunkelblauen Hintergrund dargestellt sind.

Drohobytsch, das ein wichtiges Handelszentrum bleibt, konnte trotz der verliehenen Stadtrechte und vieler königlicher Privilegien (wie Befreiung vom städtischen Mietzins, Erlaubnis zur Erhebung einer Brückenmaut) keine städtischen Befestigungsanlagen errichten, was zum allmählichen Untergang der Stadt beitrug. Im Jahr 1498, während der türkisch-tatarischen Invasion, wurde die Stadt zum großen Teil zerstört. Die Stadt wurde später u.a. während der Kosakenkriege im 17. Jh. mehrmals zerstört. Im Jahr 1772 wurde Drohobytsch samt ganz Ostkleinpolen Österreich angeschlossen. Das Grenzland, in dem sich seit eh und je verschiedene Kulturen, Völker und Religionen vermischten, sowie häufige Wechsel der Staatsangehörigkeit verursachten, dass man in der Stadt selbst und in deren Umgebung auf ukrainische, polnische und jüdische Spuren, sowie auf Überreste aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie stoßen kann.
Persönlichkeiten:
•    Elisabeth Bergner, Schauspielerin
•    Michael Berkowitz, jüdischer Pädagoge und Schriftsteller, Pionier der zionistischen Bewegung
•    Tadeusz Chciuk, Pfadfindermeister, Weißer Kurier, Mitglied der „Leisen Dunklen“(Fallschirmjäger der polnischen Exilstreitkräfte), Mitglied des Verbandes des Bewaffneten Kampfes (ZWZ), Redakteur und stellv. Leiter der Sektion des Rundfunks Freies Europa, letzter Vorsitzender der poln. Bauernpartei im Exil (PSL), Autor von Kriegserinnerungen
•    Andrzej Chciuk, Schriftsteller
•    Jan Karol Chodkiewicz, Hetman
•    Maciej Aleksy Dawidowski, Leutnant der Heimatarmee (AK), antifaschistischer Widerstandskämpfer
•    Iwan Franko, Schriftsteller
•    Irene Frisch, Schriftstellerin
•    Maurycy Gottlieb, Maler
•    Artur Grottger, Maler, der u.a. im benachbarten Sniatynka und in Wróblowice im Anwesen des Grafen Tranowski, Wappen Leliwa schuf
•    Kazimierz Kuriański, polnischer Geistlicher, Werbist, umgekommen in Gusen, Glaubensmärtyrer
•    Marcin Laterna, Jesuit, Beichtvater der polnischen Könige Stephan Batory und Sigmund III., Glaubensmärtyrer
•    Juliusz Leo, Bürgermeister von Krakau
•    Jan Mężyk, Sekretär des Königs Vladislaus Jagiello, erster Vogt von Drohobytsch, russischer Schultheiß
•    Mieczysław Młotek, Vorsitzender des Sportklubs „Junak”, Oberst der Polnischen Armee
•    Wacław Rzewuski, Hetman und Schriftsteller
•    Bruno Schulz, Schriftsteller
•    Stepan Wytwycki, ukrainischer Rechtsanwalt und Politiker, polnischer Sejmabgeordneter, in Jahren 1935-1939, Präsident der Ukrainischen Volksrepublik im Exil
•    Franciszek Lachowicz, Maler
•    Kazimierz Wierzyński, Dichter
Partnerstädte: Buffalo – USA, Muscatine – USA, Olecko, Ostrzeszów, Legnica – Polen